Freitag, 18. Dezember 2009

29. Oktober 2009









1 Flug

2h 23min Flugzeit

5.502 Hoehenmeter

+6,0 bis -5,0 m/s

Flaches Dreieck - 46,53 km


Heute haben wir einen neuen Plan: 2 Tage Pisaqua und dann uebers Wochenende einen langen Streckenflug, da der Flughafen wegen des gerade stattfindenden Streckflugwettkampfes waehrend des Wochenendes den Vorbeiflug freigegeben hat. Also auf nach Pisaqua, einem unserer absoluten Lieblingsorte im noerdlichen Chile. Wir gehen es gemuetlich an und sind um die Mittagszeit am SW-SP suedlich von Pisaqua. Ich moechte den Ueberflug von Pisaqua testen, der mir nicht so einfach machbar erscheint. Nach den gestrigen Ergebnissen moechte ich heute bei sehr aehnlichem Wetter auch noch gleich ein SuperDreieck in Pisaqua nachlegen. Aber darueber haben wir offensichtlich sehr unterschiedliche Ansichten, meine liebe Karin und ich. Wir einigen uns darauf, dass ich lediglich viel Hoehe zu machen versuche, um den Ueberflug von Pisaqua zu testen und auf einen Flug in Rtg. Sueden verzichte, sondern lediglich in Rtg. N etwas wegfliege und an „unserem“ alten Strand in Tiliviche Nord lande, wo sie einstweilen am Meer sein wird und wir in der Folge unser uebliches Lagerfeuer am Strand machen werden und die Nacht verbringen wollen. Gleich nach dem Start faellt es mir nicht leicht, „nur Hoehe zu machen“ und gleich wieder abzudrehen, zu verlockend wirkt das Wetter fuer einen „Ausholer“ in Rtg. Sueden. Doch ich halte mich an unsere Vereinbarung, drehe nur auf und die Hoehe reicht NICHT ... Also verbringe ich noch ein bischen Zeit am kritischen Abflugpunkt fuer den Ueberflug und als mir erscheint, ich koennte es riskieren, drehe ich nach einem netten Heber um 180 Grad, nehme noch etwas Steigen im Abflug mit und gleite mit Geraete+WindSpeed rasant ueber die Kante ins Fallwindige. Das erweist sich als durchaus beherrschbar und so kann ich meinen ersten Ueberflug des Pisaqua-Eckes abhacken, eine wichtige Erfahrung, sollte ich mal die Kueste in Rtg. N mal in Angriff nehmen wollen. Auch die TilivicheUeberquerung bedarf etwas Vorarbeit, aber die optimale Prallhangstelle an der anderen Seite ist bestens bekannt und oftmals beflogen und ich komme dort mit etwa 170-180 m ueberm Meer an, was sowieso reicht. Am vorderen Eck des CerroTorreVorbaus kann ich hoch aufdrehen und da die Zeit draengt und das Lee hinter besagtem Vorbau ueblicherweise nicht sehr schlimm ist, verzichte ich auf den ueblichen CerroTorreAufsoarer auf der TilivicheSeite und fliege gleich entlang der LeeKante bis zur naechsten Beuge, was auch gut geht. Bis zur Felswand nach der TsunamiBay habe ich wieder Grathoehe von etwa 700-800 m, ohne viel Zeit mit kurbeln verbringen zu muessen. An der Felswand flieg ich nach einem vorsorglichen S-Wind-Test vorbei und auch noch an den mineralfaerbigen Haengen danach und an einer markanten Kante, wo ich frueher auch schon ein-zweimal umgedreht habe, drehe ich sicherheitshalber auch dieses mal um, um die Karin dann nicht erst recht warten lassen zu muessen. Keine Minute zu frueh, wie mir scheint, denn nun ist das Anstehen in Lee der „ParallelWindHaenge“ anspruchsvoller, als ich eigentlich erwartet hatte und das Abreiten der ParallelWindHaenge fordert viel Kampfgeist und Gefuehl, um Hoehe halten zu koenne, oder ggf. etwas Hoehe dazu zu gewinnen. Doch ich schaffe die Felswand, die TsunamiBay und die Beuge vorm CerroTorre sehr gut und fliege den Vorbau des Cerro Torre gleich wieder entlang der LeeKante ( war ja auch so hergekommen ). An der vorderen Spitze des CerroTorreVorbaus finde ich dann noch einen Bart, der mich so hoch steigen laesst, dass ich aus diese oertlich sehr guenstig gelegenen Position die TilivicheRueckQuerung angehen kann und sehr souveraen hoch auf der PisaquaSeite ankomme. Gleich dann ists aber auch schon aus mit lustig ... Im ueblichen PisaquaLee fliege ich noch so weit an den Startplatz heran, dass das Dreieck zu mehr als zu 95% geschlossen sein muss, drehe dann ab, als kaum mehr Distanzgewinn gegen die Fallwinde zu machen ist und lande an „unserer MeerotterBucht“, wo inzwischen ein Hotta unseren Jausensack von unten her geknackt hat und als ihn die Karin verscheucht hat, die Lizzards sich ueber den Rest des Essens hergemacht haben. Nach dem ueblichen Bad im Meer begeben wir uns zu einer „unserer“ Lagerfeuerbuchten und spannen unsere Haengematten auf und sammeln Holz fuers Lagerfeuer. Und der chilenische Rotwein macht nicht einmal der Karin Kopfweh am naechsten Tag ...