Dienstag, 29. Dezember 2009

25. November 2009





4 Fluege

2h 21min Flugzeit

4.628 Hoehenmeter

+4,3 bis -4,6 m/s

Freie Strecke - 24,27 km


Wie wir von der Calheta Chico wieder zurueck an den Tiliviche kommen sollten, wissen wir nicht so genau. Mark faehrt Laura nach Iquique zu ihrer Abreise und wuerde nach zwei Tagen wieder an den Tiliviche kommen um uns abzuholen. Sollte er nicht auftauchen, muessen wir nach einem Ersatztransportmittel sehen. Sollten wir nicht auftauchen, wuerde er wieder ohne uns abfahren. Wir sind erst mal vor allem positiv eingestellt, aber sollten wir es nicht schaffen gegen den Wind aus der Calheta Chico zu kommen, wuerden wir mit dem Wind nach Camarones fliegen und von dort einen Bus an der Panamericana nehmen. Ich bin dieses mal der Dummy, da mein Schirm der groesste ist. Ich fliege zuerst mal in Rtg. Camarones an die Kante, nehme leider nicht allzu viel Hoehe mit und fliege in der Folge in die hinterste Beuge, wo es dann doch noch etwas zusaetzliche Hoehe gibt und dann im Lee so hangnah als moeglich und leicht beschleunigt gegen die Kante raus, um die der Wind kommt. Wenn man zumindest die halbe Kantenhoehe schaffte, muesste es gehen. Dazu ist fruehe Thermik angeraten, weil da der Gegenwind noch nicht so stark ist und die Leeverwirbelungen noch nicht so ausgepraegt sind. Ich komme ziemlich gut rum, aber auch ausserhalb der Kante geht nur weiter Hoehe verloren. Etwa 500-800m spaeter kommt dann aber die beste Aufwindstelle des Tages und ich kann den Grat sauber ueberhoehen. Um meinen Mitstreitern Mut zu machen fliege ich an die Kante zurueck, um mich mit grosser Hoehe zu zeigen. Aber die beiden sind noch nicht gestartet und ich habe viel von meiner Hoehe wieder verloren. Egal, wieder Hoehe tanken an verlaesslicher Stelle und wieder zurueck an die Kante, sich zeigen und siehe da, die beiden drehen nun schon hinten in der Wanderduenenbeuge. Ich fliege wieder zur Hoehentankstelle und komme dieses mal nicht so ertragreich wieder hoch, da kommen die beiden schon um die Kante geflogen, also damit haette ich nicht gerechnet. Zu dritt fliegen wir weiter und versuchen uns gegenseitig Kanten zu zeigen, an denen sich der Wind faengt und an denen man Hoehe machen kann, aber sie werden immer weniger und immer weniger ertragreich. An der Felswand vor der TsunamiBay sind wir schon etwas kritisch tief und es hilft nur mehr die wiederholte Flucht nach vorne. Die Flughoehen entsprechen genau den Schirmgroessen, ich fliege mit meinem L am hoechsten, der aeltere Sami mit meinem S fliegt etwas tiefer und der juengere Sami mit seinem XS hat die schlechtesten Karten. Als dann beide Samis im Bereich der TsunamiBay landen und ich noch um die naechste Kante fliegen koennte, drehe ich um und lande auch, denn bis zur TsunamiBay fuehrt die Strasse vom Tiliviche her, auf der Mark fahren koennte und im schlimmsten Fall waere es ein ein- bis zweistuendiger Fussmarsch und wir waeren wieder am Treffpunkt am Tiliviche. Da wir sehr frueh gestartet waren ist es erst Mittag und wir geniessen ein Bad in den Wellen der TsunamiBay. Am Nachmittag beschliessen wir dann, den Rest dennoch fertigzufliegen. Ich sage den beiden die jeweils sichersten Startplaetze, die mit kurzen Fussmaerschen zu erreichen waeren und die beiden gehen dort hin, starten und fliegen zum Tiliviche zurueck. Ich will mir den Fussmarsch sparen und gleich vom Strand aus starten - mit meinem L muesste das doch gehen und es geht nicht. Also packe ich wieder zusammen und gehe zu dem naeheren der beiden SPs, von dem der juengere Sami weggeflogen ist und habe sofort turbulenten Aufwind, nur um einige Minuten spaeter mochmals abzusaufen. O.K., nun gehe ich doch zur Kante, denn die geht wohl am sichersten. Doch es ist bereits zu spaet und der Wind ist wie ueblich um diese Zeit hier herunten nur mehr hangparallel und ich schaffe es zwar etwa 800m gegen den Wind in einem 20m-Band zu fliegen, aber einfach nicht mehr hochzukommen. Ein Fahrer aus Pisaqua sieht das und fahert mich die letzten 1,5 km mit seinem Gelaendewagen zu den beiden anderen. Und dann kommt auch noch der Mark mit seinem Wagen einen Abend zu frueh an, weil auch ihm die TilivicheGegend so taugt und er irgendwie gehofft hatte, dass auch wir vielleicht einen Tag frueher wieder da sein wuerden. Und so gibt es wieder das gemeinsame Lagerfeuer in der selben Bucht mit denselben Beteiligten, ausser Laura, aber natuerlich mit "unserem Tiliviche-Fuchs".